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NetWorker 9; Eine erste Einschätzung

Verfasst von Uwe W. Schäfer am 5. Oktober 2015

Sie haben es bestimmt schon mitbekommen: EMC hat letzte Woche pünktlich zum Quartalsende die neue NetWorker Version 9.0 vorgestellt. Für den Download benötigt man zwar noch eine zusätzliche Registrierung (die Version steht noch unter Directed Availability (DA) Verfahren), aber alle Pakete der neuen Version 9 inklusive der Datenbank Module (NMM und NMDA) stehen danach zum Download bereit.

Was ist neu an NetWorker 9.0?

Kurz gesagt, sehr sehr viel! Ich beschäftige mich seit 1993 mit NetWorker, aber ich möchte behaupten, einen so großen Schritt (so viele Änderungen auf einmal) gab es bisher noch NIE!

Ich habe zwar bis jetzt noch keine praktischen Erfahrungen mit der neuen Version machen können, aber ein erster Blick auf die Oberfläche und einige Test-Sicherungen zeigen einem schnell, dass sich sehr vieles verändert hat. Was sind die wichtigsten Änderungen und was bedeutet ein Umstieg auf NetWorker 9 für sie als Kunden? Hier zunächst einmal eine unvollständige Auflistung von Änderungen:

  • Einführung von Policys und Workflows
    • Sicherungen werden nicht mehr über eine Gruppe, sondern über eine Policy gestartet.
    • Das Kommando savegrp ist Geschichte. Die Gruppe dient nur noch als Zusammenfassung von Objekten. Weder wird der Startzeitpunkt eingestellt, noch werden sonstige Einstellungen über diese Ressource vorgenommen,
    • Mehrere Workflows können in einer Policy zusammengefasst werden.
    • Ein Workflow enthält die Sicherung und die zugehörige Folgeverarbeitung, wie Staging oder Cloning. Hierdurch ist z.B. auch ein 2-faches Cloning an 2 weitere Standorte in einem Workflow möglich.
  • Einführung eines Authorisierungs-Servers

    • Single-Sign-On auch für CLI-Kommandos wie nsradmin, mminfo etc.

  • Einführung eines Lizenzservers
    • Egal ob die Kapazitätslizenz oder die traditionellen Lizenzen verwendet werden: NetWorker 9 benötigt den Zugriff auf einen Lizenzserver.
  • Der NetWorker Server wird nur noch auf den Plattformen Linux und Windows unterstützt!
    • Wenn der NetWorker Server zurzeit noch auf einem Solaris oder anderem UNIX betrieben wird, müssen sie vor dem Update auf die Version 9 zunächst einen Plattform-Transfer durchführen.
  • Neue und erweiterte Ressourcen in der NetWorker Management Console (NMC)
    • Neue Datenbank für die NMC (PostgreSQL); wenn die "alten" NMC Daten übernommen werden sollen müssen diesen importiert werden.
    • Die NMC benötigt Zugriff auf den Authorisierungs-Server
    • Die NMC enthält neue Ressource-Rubriken ("Server" und "Hosts" )
  • Neue Mediendatenbank
    • SQLite DB
    • Keine Browse-Retention mehr
  • Neue Features

    • Block Based Backup für
      • Exchange
      • Hyper-V
      • LINUX
    • Protect Point Integration
    • NMC
      • Anzeige und Management des Software Repositorys
      • Local Host Verwaltung
      • Anpassungen an die Policy-Engine
    • Erweiterter Hyper-V Support

FAZIT

NetWorker 9 ist alles andere als eine einfache Erweiterung um neue Funktionen. Die Version erweitert auf alle Fälle die Möglichkeiten der Backup-Steuerung und erlaubt neue Backup-Strategien.

Wenn sie vor dem Umstieg einen tieferen Einblick in diese NEUE Version haben möchten, würde es mich freuen, wenn wir uns in einem Update-Workshop sehen würden.

Der erste Termin steht bereits fest.

NetWorker Kapazitätsberechnung

Verfasst von Uwe W. Schäfer am 17. September 2015

Die NetWorker Volumen Lizenzierung ist komplexer als man auf den ersten Blick glauben mag. Für eine korrekte Berechnung der zu lizenzierenden Datenmenge muss nicht nur "korrekt" gerechnet werden, sondern es müssen auch einige Voraussetzungen erfüllt werden. Wir haben uns mit dem Thema für einen größeren Kunden (5 NetWorker Server) näher auseinander gesetzt und konnten den Knoten erfolgreich lösen.

In einem früheren Block habe ich schon mal das Problem der NetWorker-Kapazitätsberechnung beschrieben.

Da Mühlen manchmal etwas langsamer mahlen als man sich das wünscht, hat sich die endgültige Anerkennung unseres Berechnungsverfahrens seitens EMC etwas in die Länge gezogen. Aber nach einer "offiziellen" Prüfung der Berechnung durch ein 3'tes  Unternehmen, ist die von uns entwickelte Kapazitätsberechnung nun von EMC für den betreffenden Kunden akzeptiert!

Hier noch einmal eine kurze Beschreibung des Ergebnisses:

Es wird monatlich für jede NetWorker-Data-Zone eine Kapazitätsberechnung ("Frontend-Capacity") der zu lizenzierenden Datenmenge durchgeführt.

Hierbei entstehen pro Data-Zone ein PDF und eine CSV-Datei, in der die zu lizenzierende Kapazität der Data-Zone und für jede gesicherte Maschine die zu lizenzierende Datenmenge der Filesysteme und der  vorhandenen Datenbanken aufgeführt werden.

 

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