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NetWorker Quasi Cluster

Verfasst von Uwe W. Schäfer am 5. August 2013

Eine der Stärken der NetWorker Backup Lösung besteht schon immer darin, dass der NetWorker-Server sich schnell und einfach auf einem anderen Rechner starten läßt. Diese Eigenschaft ermöglicht es auch den NetWorker-Server von einer Platform auf eine andere zu transferieren. Doch das ist ein anderes Thema. Eine weitere Einsatzmöglichkeit dieser Eigenschaft besteht darin, einen NetWorker-Server über 2 Standorte oder Brandabschnitte als Quasi-Cluster einzurichten. Ein Quasi-Cluster schaltet nicht automatisch. Der Start des NetWorker-Servers muss von einem Administrator auf der vorbereiteten Maschine von Hand gestartet werden.

 

Die Vorteile des Quasi-Cluster:

  • es wird keine NetWorker Power-Edition Lizenz benötigt.
  • es wird keine pflegeaufwendige Cluster Konfiguration benötigt.
  • der NetWorker-Server ist in einem Ausfallszenario in einer übeschaubaren Zeit wieder aktiv.

Nachteile des Quasi-Cluster:

  • der NetWorker-Server wird nicht automatisch im anderen Rechenzentrum gestartet.
  • die NetWorker Lizenzen sind für den Quais-Cluster Partner nicht lizenziert und somit nur wenige Tage gültig.

 

Die beschriebenen Umgebungen laufen bei unseren Kunden noch in der NetWorker Version 7.x. So langsam steht jedoch der Update auf die NetWorker Version 8 bevor (der Support für NetWorker 7.5 und 7.6 läuft schließlich Ende des Jahres aus). Also habe ich mich mal näher mit diesem Thema befasst. Zunächst stellte sich das Thema etwas schwieriger dar als gedacht. Es stellte sich nämlich heraus, dass die neuen Features (z.B. der neue StorageNode Daemon, nsrsnmd) den Start des Servers auf einem anderen Rechner erschweren. Nach einigem Untersuchungen konnte ich die Probleme jedoch analysieren und dem Aufbau eine NetWorker Quasi-Clusters mit NetWorker 8 steht nun nichts mehr im Wege. Hier eine kurze Beschreibung der Randbedingungen und Voraussetzungen:

Voraussetzungen / Zusammenfassung der nötigen Umgebung:

  1. NetWorker Server und der Quasi-Cluster-Partner Rechner müssen beide auf einem LINUX/UNIX System installiert sein, auf beiden Maschine sollte möglichst der gleiche OS und NetWorker Stand installiert sein.
  2. Auf beiden Maschinen muss der NetWorker-Server installiert sein. Auf dem Partner Rechner darf der automatische Start des NetWorker-Servers aber nicht über den Unix-Start-Mechanismus erfolgen. Es darf zwar ein NetWorker-Client gestartet werden, und es darf auch eine StorageNode auf diesem Rechner laufen.
  3. Die NetWorker Datenbanken und Ressourcen sollten auf einem über beide Rechenzentren geclusterten Storage-System gehostet werden. Der Storage sollte am einfachsten mit Hilfe des NFS-Protokolls an beiden Quasi-Cluster-Maschinen gemountet werden.
  4. Die Datensicherungen sollten auf den 2'ten Standort dupliziert (gecloned oder z.B. durch eine VTL gespiegelt ) werden.
  5. Die Datensicherungsziele (Advanced File Devices, Data-Domain Boost Devices und wenn verwendet auch Bandgeräte) müssen an beiden Standorten erreichbar und mount fähig sein (zumindest das jeweilige Duplikat). 
  6. Die NetWorker-Client Konfigurationen sollten in der Servers-Datei beide Maschinen-Namen enthalten.

Notwendige Anpassungen vor dem Start:

Die folgenden Aussagen gehen davon aus, dass der Name der NetWorker-Server-Maschine nicht auf die neue Maschine übernommen werden kann. Sollte dies möglich sein, so hat man nicht weiteres zu tun, als die NetWorker-Datenbasen unter /nsr zu mounten und den NetWorker-Server zu starten! Ist dies aber nicht möglich oder nicht gewollt, so müssen beim Start des NetWorker-Servers im entfernten Rechenzentrum, folgende Besonderheiten der NetWorker Version 8.0 berücksichtigt werden.

  1. Die NetWorker-Client-Datenbasis darf nicht übernommen werden. Das Problem besteht darin, dass in der NSRLA Ressource des Servers, sowie des Clients, der Name der Maschine im Client-Zertifikat enthalten ist. Befindet sich in dieser Ressource der Name des original NetWorker-Servers, so läßt sich der StorageNode-Management-Daemon (nsrsnmd) nicht mehr starten. Man muss folglich vor dem Start des Servers oder besser bereits beim Aufbau der Server-Umgebung darauf achten, dass die Client-Ressource-DB (nsrladb) pro Maschine separat gehalten wird.
  2. In der NetWorker-Server-Ressource (nsrdb) existiert für den original Rechnernamen eine StorageNode-Ressource. Diese kann nach dem Start des Servers auf dem Quasi-Cluster nicht gestartet werden und sollte dementsprechend vor dem Start deaktiviert (disabled) werden.

Fazit:

Auch mit der NetWorker Version 8 kann man einen NetWorker-Quasi-Cluster vorbereiten. Das Starten des NetWorker-Servers in dem 2'ten Standort bedarf zwar jetzt einiger Vorbereitungen, aber diese lassen sich durch eine geschickte Installation und durch ein angepasstes Start-Script auch automatiseren.

Wenn Sie mehr über einen NetWorker-Quasi-Cluster erfahren möchten, so besuchen Sie doch unseren NetWorker Admin III Workshop, oder Fragen Sie uns direkt.

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