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Vereinfachte Konfiguration von NetWorker-Oracle-NMDA Umgebungen

Verfasst von Uwe W. Schäfer am 15. März 2015

Oracle-NMDA Backups in großen NetWorker Umgebungen

Die Konfiguration einer NetWorker Oracle-Backup Umgebung hat sich durch die Einführung des NetWorker Moduls für Database Applications (NMDA) und dem zugehörigen NMC-Wizzard, auf den ersten Blick stark vereinfacht. Betrachtet man die Konfiguration aber in Umgebungen mit einer hohen zweistelligen, oder gar dreistelligen Zahl von Datenbanken, so macht sowohl die Migration bestehender Konfigurationen, als auch die Pflege der Oracle-RMAN-Skripte mit dieser Art der Datenbanksicherung-Konfiguration wenig Spass. Der Pflegeaufwand und der potentielle Wildwuchs der verwendeten RMAN-Skripte und NetWorker Konfigurationen wuchert doch sehr schnell aus.

Genau vor diesem Problem Stand ein Kunde bei der anstehenden Umstellung der Oracle-Datenbanksicherungen vom ehemaligen NMO Modul auf das aktuelle NMDA Modul. Die Anzahl der zu sichernden Datenbanken lag im dreistelligen Bereich. Es sollte also eine Möglichkeit gefunden werden,

  • die Umstellung des Datenbankmoduls möglichst einfach zu gestalten.
  • sowohl den Update-Vorgang des  NetWorker-Clients als auch des Datenbankmoduls zu automatisieren.
  • die NetWorker Ressourcen automatisch vom alten Modul auf das neue Modul anzupassen.
  • den anschließenden Pflegeaufwand der Datenbanksicherungskonfigurationen und der RMAN-Skripte zu minimieren.

Klingt auf den ersten Blick ziemlich unmöglich. Doch mit der richtigen Systemumgebung und einigen geschickten Randbedingungen war eine Idee ziemlich schnell gefunden und die Implementierung der Lösung war dann sogar relativ einfach.

 

Hier eine kurze Beschreibung der Randbedingungen und der implementierten Lösung:

Systemumgebung:

  1. Alle Datenbanken befinden sich auf LINUX/UNIX Systemen
  2. Die zu installierenden Software-Pakete befinden sich auf einem für alle Maschinen zugänglichen NFS-Share.
  3. Es existiert eine sichere (gespiegelte) NFS-Umgebung auf der ein Share angelegt wird, der auf allen Datenbankmaschinen gemountet werden kann.

Randbedingungen:

  1. Die Oracle RMAN-Skripte lassen sich durch die Verwendung einiger Oracle-Parameter für alle Datenbanken einer Oracle-Version verwenden.
  2. Die NetWorker Ressource-Namen der Gruppen-, Schedule und sonstigen Ressourcen müssen standardisiert sein.
  3. Der Save-Set des Clients definiert die Sicherungs-Parameter (Oracle-SID, RMAN-Sicherungstyp (Archive, Full, Level, ...))

 

Implementierte Lösung

Shell und Python-Skripte

Die Lösung des Problems bestand neben dem Aufbau einer geschickten Datenablage, in der Implementierung folgender Skripte:

  1. Migrationsskript, das auf einer Oracle-DB-Maschine
    • die bestehende NetWorker-Umgebung analysiert
    • die "alten" NetWorker Pakete deinstalliert 
    • die "neuen" definierten NetWorker Pakete installiert
    • die alten NetWorker Ressourcen deaktiviert
    • neue NetWorker Ressourcen erzeugt
    • die Oracle-Backup-Library verlinkt
    • das Backup-Command verlinkt
    • den NFS-Mount des NFS-Ablageverzeichnisses in die /etc/fstab integriert
  2. NetWorker Backup Command, das
    • anhand des übergebenen SaveSets, das definierte RMAN-Skript mit den benötigten Parametern aufruft.
    • das Rollieren der "alten" Backup-Protokolle durchführt

NFS-Ablage

Die gemeinsam genutzte NFS-Freigabe enthält folgende Datenstruktur:

  1. Ein eigenes Verzeichnis für jede Datenbank mit dem Namen der Oracle-SID,  in dem neben einer Konfigurationsdatei  die Protokolle der Sicherungen und Wiederherstellungen abgelegt werden.
  2. Ein Binarie-Verzeichnis, in dem die gemeinsam genutzten RMAN-Skripte und das implementierte NetWorker-Backup-Kommando liegen.

 

Fazit

Welche Vorteile bringt die implementierte Lösung?

  • Leichtere Wartung der RMAN-Skripte. Nur noch wenige zentral abgelegte Skripte werden benötigt.
  • Leichtere Fehlersuche, da bei Problemen die Protokolle und Konfigurationen von funktionierenden und fehlerhaften Sicherungen auf jeder Maschine direkt verglichen werden können. Ein mühsames Anmelden des NetWorker Administrators auf der jeweiligen Datenbankmaschine ist nicht mehr notwendig.
  • Übersichtlichere NetWorker Konfiguration. In der Client-Ressource definiert alleine der SaveSet die Art der Oracle-Sicherung.
  • Einfache und fehlerfreie Migration der alten NetWorker-Client Umgebungen in die neue NMDA-Umgebung.

 

Sollten sie Fragen zu diesem Blog haben oder vor ähnlichen Herausforderungen stehen, so scheuen sie sich bitte nicht sich per E-Mail an info@schaefer-tobies.de zu wenden.